Jugendarbeit in der Klimakrise I

Gesellschaften benötigen für den Vollzug von Transformationsprozessen Nischen (Geels/Schott 2007). In Anlehnung an die technologischen Nischen nach Schot (1998) und Kemp (1998) sollen in diesem Forschungsprojekt soziale Nischen betrachtet werden, d.h. Gruppierungen, die (partiell) eine Lebensweise ausprobieren, die sich bereits an die sich verändernden Rahmenbedingungen (landscape) anpassen. Solche Nischen sind zwar von Instabilität gekennzeichnet, doch bereits in lockeren (lokalen) Netzwerken eingebunden.

Im Zuge eines Studentischen Forschungsprojektes soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern Jugendarbeit Raum für solche Nischenbildung für eine sozial-ökologische Transformation (WBGU 2011) bereitstellen kann. Hierbei soll das besondere Augenmerk auf diejenigen Bereiche von außerschulischer Jugendarbeit gelegt werden, die sich konzeptionell stark an den Prinzipien von Jugendarbeit orientieren (Ilg 2009).

In einer Studie des BMU geben 73% der Jugendlichen an, Angst vor den Folgen des Klimawandels zu haben (BMU 2021). Vor diesem Hintergrund soll eine Konzentration auf diejenigen Fälle vorgenommen werden, bei denen insbesondere ein Umgang mit der Klimakrise (IPCC 2022) erfolgt. Ziel ist es, einzelne Beispiele dafür zu finden, wie Jugendarbeit konstruktiv mit den Anliegen von Jugendlichen in Auseinandersetzung mit dem Klimawandel umgeht.

Der Nutzen des Projektes ist nicht nur eine längst notwendige Thematisierung dieses Themenfeldes in der fachlich-wissenschaftlichen Diskussion – hier besteht ein großes Forschungsdefizit – sondern auch die skizzenhafte Aufbereitung von Good Practice Beispielen, die der Praxis von Jugendarbeit als Inspiration dienen soll. Das Projekt soll zudem als eine Vorstudie für einen größeren Projektantrag dienen.

 

Evangelische Hochschule Nürnberg
Projektlaufzeit: Januar 2023 bis April 2024