In unserer auf Technologie basierenden Gesellschaft ist die nachhaltige Nutzung von Ressourcen der Erde ein brisantes Thema und wird es voraussichtlich auch auf längere Sicht bleiben, da die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland vom Import vieler Rohstoffe abhängig ist. Der Umbau zu einer Kohlenstoff-armen Energieerzeugung mit dem Ausbau von Stromversorgung und Elektromobilität erfordert gewaltige Mengen von Metallen wie Kupfer oder Kobalt. Problematisch ist die Herkunft dieser metallischen Rohstoffe und ihr Abbau in ärmeren Ländern, in denen Umwelt- und Sozialstandards nicht oder nur begrenzt existieren. Andere wichtige Metalle wie die Seltenen Erden, die zum Bau von Windrädern, Elektroautos und Handys notwendig sind, stammen fast ausschliesslich aus China, so dass hier eine starke Abhängigkeit Deutschlands und der EU besteht. Daher wird erforscht, ob es alternative MetallLagerstätten gibt, die in der EU liegen oder wie z.B. Manganknollen am Meeresboden. Unter anderem ist auch dadurch das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in den Fokus der Bildungspolitik gerückt. Das Thema Ressourcen sollte deshalb mit den Studierenden als zukünftigen Entscheidungsträgern unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erforscht und diskutiert werden.
Zu diesem Zweck wird am GeoZentrum Nordbayern der Friedrich-Alexander-Universtiät Erlangen-Nürnberg ein Seminar konzipiert. Die Zusammenarbeit zwischen einer Naturwissenschaftlerin, Dr. Anette Regelous (Geologin) und einer Geisteswissenschaftlerin, Dr. Katrin Valentin (Pädagogin), ermöglicht dabei ein anspruchsvolles didaktisches Vorgehen im Sinne einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung.
Die Studierenden sollen nicht nur Fachwissen, sondern auch Systemwissen und konzeptionelles Wissen erwerben. Die Kompetenzen, die die Seminarteilnehmenden erwerben sollen, orientieren sich dabei an dem Konzept der Gestaltungskompetenz nach de Haan.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Ressourcen erfolgt interdisziplinär und wird stets unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit diskutiert. Dies wird durch die inverted classroom Struktur unterstützt, da durch diese Art des Unterrichtens mehr Zeit für die Interaktion mit den Studierenden verbleibt. Hierfür werden aufgezeichnet, die die Studierenden zuhause anschauen und dann in Präsenz (auch online Präsenz) die Inhalte in Diskussionen erneut aufgreifen und zusammen erarbeiten. Um den Lernprozess zu unterstützen, werden für das Seminar online Lernmodule erstellen. Schliesslich werden die Studierenden je nach Studienfach in Absprache ein Thema ihrer Wahl heraussuchen und dieses unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erarbeiten und zum Abschluss des Seminars präsentieren. Als Prüfungsformate sind nicht nur Studienarbeiten, sondern auch Video-Tutorials vorgesehen.
Zielgruppe des Seminars sind Studierende der Lehramtsstudiengänge Grund-, Mittel- und Realschule, als auch der Gymnasien und der Weiterführenden Schulen, insbesondere mit dem Fach Geographie oder Chemie, Studierende der technischen Fakultät, der Geowissenschaften, der Wirtschaftswissenschaften und naturwissenschaftlichen Nebenfächer.