Kinder und Jugendliche zu Wort kommen lassen

Modellprojekte 2007 – 2009
„Wenn Kinder und Jugendliche zu Wort kommen…“
Zentrum für Bildung in Darmstadt
1. Sozialraumprojekt zu Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit aus Sicht von Kindern und Jugendlichen (August 2007 – Dezember 2008)

GerechtigkeitAusgangslage für das Projekt war das Ziel, bei der inhaltlichen Konzeptentwicklung für das Stadtjugendpfarramt Darmstadt für das Themenfeld „Soziale Gerechtigkeit“ die Sichtweise der Kinder und Jugendlichen vor Ort zu berücksichtigen. Hierzu wurden in 11 Gruppen mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 4 und 21 Jahren Streifzüge durch deren jeweilige Sozialräume unternommen. Dabei konnten diese Situationen und städtische Momentaufnahmen fotografisch festhalten, die aus ihren Augen mit Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit zu tun hatten. In den anschließenden Gesprächen gelang es, einen tiefen Einblick in die Bedeutungen, welche die jungen Menschen bestimmten Auffälligkeiten in ihrem Sozialraum gaben, zur Sprache zu bringen. Durch die nachfolgende Auswertung der aufgezeichneten Gespräche ließen sich sehr aufschlussreiche Schlussfolgerungen über ihr Verständnis von (Un-)Gerechtigkeit gewinnen. In einer aufwändig inszenierten Wanderausstellung wurden die Bilder und Aussagen der Kinder und Jugendlichen präsentiert. Dabei wurde großen Wert auf einen interaktiven Charakter der Ausstellung gelegt. Sowohl die Ergebnisse der Auswertung der sozialräumlichen Streifzüge als auch die interaktiven Entgegnungen bei der Ausstellung erwiesen sich als sehr wertvoll für die Konzeptentwicklung für das Stadtjugendpfarramt Darmstadt. Download…
2. Mangelnde Teilnehmende bei Fortbildungsangeboten – ein subjektorientiertes Modellprojekt (August 2007 – August 2008)
FortbildungenIm Dekanat Rodgau werden seit vielen Jahren Fortbildungen für Jugendliche angeboten, welche die JuLeiCa-Schulung (JuLeiCa = Jugendleiter(innen)-Card) durchlaufen haben oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig sind. Es handelt sich dabei um eine breite Palette von weiterführenden Angeboten, unter anderem Themenabende zu Gruppenprozessen, Workshops für Kennenlernspiele, Motivationstrainings und vieles mehr. In den letzten Jahren musste festgestellt werden, dass über die Hälfte der Fortbildungsangebote nicht statt fand, da sich keine oder zu wenige Teilnehmende angemeldet haben. Um den Ursachen des Problems auf die Spur zu kommen, wurde zunächst auf die Technik der Teilnehmenden Beobachtung zurückgegriffen. Dabei wurden die Interaktionen zwischen den Leitenden der JuLeiCa-Schulungen und den Teilnehmenden ins Visier genommen. In einem zweiten Schritt wurden Gruppendiskussionen mit Jugendlichen durchgeführt, um deren Sichtweise auf die JuLeiCa-Schulungen und ihr Bezug zu möglichen Fortbildungen zu erheben. Die Auswertung beider Schritte brachte sehr grundlegende Einsichten über die Bedingungen der Teilnahme von Jugendlichen zu Tage. Dies führte zum einen zu einem Maßnahmenkatalog für den Umgang mit Fortbildungsangeboten im Dekanat Rodgau und zum anderen zu einem Folgeprojekt: Einer Überarbeitung der JuLeiCa-Schulung. Download…
3. Ausbildung von Ehrenamtlichen – eine Neukonzipierung der JugendleiterInnen-Schulungen (September 2008 – Oktober 2009)

JuLeiCaIm Grunde verlaufen die JuLeiCa-Schulungen in der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau gut: Sie werden zahlreich besucht und den Teilnehmenden macht die Ausbildung auch Spaß. Doch durch die Erfahrungen, welche im oben genannten Modellprojekt im Rodgau gemacht wurden, wurde die Wahrnehmung der Durchführenden geschärft und folgende Schlussfolgerungen angestellt: Anscheinend gelingt es kaum, das Reflexionsvermögen und Problembewusstsein der Teilnehmenden aufzugreifen und zu schulen. In dem Zusammenschluss dreier Dekanate (Wetterau, Rodgau und Wöllstein) wurde deshalb ein Prozess ins Leben gerufen, in dem die JuLEiCa-Schulungen nochmals überarbeiten werden. Zum ersten werden die Sichtweisen der Jugendlichen zu den JuLeiCa-EInheiten in Gruppendiskussionen eingeholt. Zum zweiten werden die Module und Themenblöcke der Schulungen didaktisch überarbeitet. Dies geschieht unter der leitenden Fragestellung, inwiefern die Jugendlichen bei der Bearbeitung der einzelnen Themen als Subjekte mehr in den Vordergrund gerückt werden können. Zum dritten werden die Rahmenbedingungen der JuLeiCa-Schulungen in den Dekananten neu reflektiert und zum Teil modifiziert. Download…

 

Alle Dokumentation können bei Ulla Taplik (ulla.taplik.zb@ekhn-net.de) in Printform bezogen werden.